
Spoiler:
An Tag 24 deines Zyklus wirst du vielleicht die Wand anstarren, heulen und dein komplettes Dasein als Autorin infrage stellen.
Kein Schreibcoach sagt dir das. Aber ich schon.
Schreibflow vs. Zyklus-Tief – warum darüber keiner redet
In fast jedem Schreibratgeber steht:
🗣️ „Schreib jeden Tag. Disziplin ist alles.“
Aber keiner sagt:
👩🦰 „Hey, wenn du gerade in der Lutealphase bist, kann es sein, dass du nicht mal einen Einkaufszettel fehlerfrei schreibst – und das ist okay.“
Warum zur Hölle wird in der Schreibbubble eigentlich so selten über den weiblichen Zyklus gesprochen? Wir wissen längst, dass Hormone mehr beeinflussen als unsere Laune. Konzentration, Kreativität, Energie – alles zyklusabhängig. Und trotzdem: Schweigen. 🙄
Zyklusgesteuert schreiben – jep, das ist ein Ding
Ich schreibe seit Jahren – mal viel, mal gar nicht. Und lange dachte ich, ich hab einfach ein „Disziplinproblem“. Heute weiß ich: Ich hab einen Zyklus. Und der schreibt mit. Jeden. Monat.
Hier ein kleiner Einblick in mein zyklisches Schreiben (vielleicht erkennst du dich ja wieder):
📉 Lutealphase – Willkommen in der kreativen Wüste
(ca. 5–7 Tage vor der Periode)
- Stimmung? Unterirdisch.
- Selbstzweifel? Maximal-Level.
- Output? Fehlanzeige.
Ich starre die Wand an, heule beim Zähneputzen und frage mich:
Bin ich überhaupt Autorin? Oder nur jemand, der glaubt, schreiben zu können?
Früher dachte ich: „Ich bin kaputt.“
Heute weiß ich: „Ich bin in der Lutealphase.“ Und das geht vorbei.
🚀 Follikelphase – Mein innerer Schreib-Cheatcode
(die Tage nach der Periode bis zum Eisprung)
- Energie: 1000%.
- Schreibflow: ohne Punkt und Komma.
- Visionen: Ich seh mich schon beim Weltbestseller.
In dieser Phase könnte ich ein ganzes Buch in einer Woche durchballern (naja, gefühlt zumindest). Ich bin kreativ, klar im Kopf, fokussiert – und: Ich liebe Schreiben.
👶 Mit Kind? Noch mal ein ganz anderes Spiel
Klar, mit Kind kann ich nicht immer dann schreiben, wenn mein Zyklus mich in Hochform bringt. Ich kann nicht jede kreative Welle reiten. Und in den Tiefen muss ich trotzdem funktionieren. Aber genau deshalb ist es so wichtig, die eigenen Rhythmen zu kennen.
Ich versuche nicht mehr, mich in ein starres Schreibsystem zu pressen. Und schon gar nicht nach Schema „Schreib jeden Tag“ zu agieren. Ich schreibe nach meinem Rhythmus, nicht nach einem Plan, den irgendein Schreibguru aufgestellt hat.
Zyklisch schreiben: Praktische Tipps für Autorinnen
Du willst nicht jeden Monat an dir zweifeln? Dann versuch mal das hier:
🌀 1. Kenne deine Phasen
Tracke deinen Zyklus – per App oder oldschool im Kalender. Du wirst Muster erkennen: Wann bist du energiegeladen? Wann nicht?
✏️ 2. Plane deine Schreibzeit smarter
Nutze Hochphasen (Follikelphase, Eisprung) für kreative Arbeit: Schreiben, Plotten, Überarbeiten.
In Tiefphasen (Lutealphase, Periode): Strukturieren, planen, lesen – oder auch einfach: Pause.
🧠 3. Hör auf, dich mit „Disziplin“-Mantras zu geißeln
Wenn du dich nicht zum Schreiben zwingen kannst, liegt das nicht an deinem „Willen“, sondern vielleicht an deinem Hormonlevel. Und das ist kein Charakterfehler.
🤝 4. Sprich drüber – laut und ehrlich
Teile deine Erfahrungen. Mit anderen Autorinnen. In Writing Groups. Online. Es wird Zeit, dass zyklisches Schreiben normalisiert wird.
Was wir brauchen? Mehr echte Stimmen.
Ich hab das auf keinem Panel gehört. In keinem Podcast. In keinem Schreibkurs.
Dabei betrifft das so viele von uns.
Deshalb fang ich hiermit an.
Weil ich will, dass du weißt: Du bist nicht komisch. Du bist zyklisch.
Und das darf auch beim Schreiben Thema sein.
Lass uns reden: Schreibst du hormonbasiert?
➡️ Kennst du das? Schreibhoch, Schreibloch – alles im Takt deines Körpers?
➡️ Wie gehst du damit um? Planst du um? Machst du Pause? Oder beißt du dich durch?
📣 Erzähl’s in den Kommentaren. Ohne Scham. Ohne Druck. Echt.
Weil genau so mehr Sichtbarkeit entsteht – für kreative, zyklische Realität.
🖋️ Dein Schreiben. 🩸 Dein Zyklus. 🧠 Deine Regeln.